Südkoreanisches Team ohne Südkoreaner
Die Gegner und Zuschauer haben sich sicherlich ein wenig gewundert, als das G15-Team des Rising Star aus Südkorea zum ersten Mal beim diesjährigen Dana Cup auf Spielfeld aufliefen. Im Kader des Rising Star Football Academy sind ausschließlich Spielerinnen aus Westeuropa, deren Eltern aus beruflichen Gründen über einen kürzeren oder längeren Zeitraum in Südkorea stationiert sind.
„Die Rising Star Football Academy wurde 2008 gegründet, um hier Mädchen aus der ganzen Welt eine Fußballausbildung zu ermöglichen. Dabei ist die Fußballschule sehr offen, denn alle sind hier unangesehen ihrer fußballerischen Fähigkeiten willkommen. Einige der Mädchen hatten sogar bevor sie an der Akademie anfinden noch nie richtig Fußball gespielt ", erzählt Susanne Galsøe, die schon seit einem Jahr mit ihrem Ehemann und ihren drei Kindern in Butam lebt.
Ursprünglich stammt die Familie aus dem Dorf Højne bei Hjørring. Als das Fernweh die beiden Gymnasiallehrer packte, zog es die fünfköpfige Familie nach Asien.
Dort unterrichten Susanne Galsøe und ihr Ehemann jetzt an der Internationalen Schule, BIFS, in Busan, wo die Eltern der Schüler als Spezialisten und Fachkräfte in der Regel in der Öl - und Schifffahrtsindustrie, beim Militär oder im Ausbildungssektor beschäftigt sind.
„ Unsere Kinder besuchen die BIFS und trainieren ein paar Mal in der Woche in der Rising Star Football Academy. Das gesamte Team ist voll bei der Sache. Nach dem Unterrichtsende um 16.00 Uhr gehen sie direkt zum Fußballtraining und fahren von dort aus mit dem Bus nach Hause. Für einige Spieler bedeutet dies eine anderthalbstündige Busfahrt, was wiederum zeigt wie seriös und ernst ihnen ihr Fußballtraining ist. Und wir können schon jetzt echte Fortschritte verzeichnen, obwohl wir beim Dana Cup wirklich nur auf gute Gegner gestoßen sind ", berichten Susanne Galsøe und Christina Seidenfaden lächelnd. Christina Seidenfaden ist eigentlich OP-Schwester aber derzeit Vollzeit Hausfrau, da sie ohne Zulassung ihren Beruf in Südkorea nicht ausüben darf. Die Zulassung erfordert aber, dass Christina Seidenfaden fließend koreanisch spricht, was sie aber nach nur einem Jahr Aufenthalt dann doch nicht beherrscht.
„Die Spielerinnen der Rising Star Football Academy kommen aber nicht ausschließlich aus Busan sondern aus ganz Südkorea, und selbst Spielerinnen, die jetzt wieder in ihren Heimatländern leben, sind extra zum Dana Cup angereist. Eins der Mädchen ist sogar von Washington nach Dänemark geflogen nur um hier mit ihrer Mannschaft spielen zu können", erzählen Susanne Galsøe und Christina Seidenfaden.