
Forschungsprojekt durch MASH-Arzt
Bisher haben 850 Personen aufgrund von einer auf dem Spielfelder oder Freizeit zugezogenen Verletzung oder einfach krankheitsbedingt beim Dana Cup 2016 das MASH-Zelt, um sich hier versorgen zu lassen. Aber wie viele Teilnehmer werden überhaupt verletzt? Wer von den Spielern wird überhaupt verletzt? Welche Verletzungen treten wo genau am Körper auf?
Mit diesen und vielen weitere Fragen hat sich der Arzt Peter Agger von der Universitätsklinik Århus befasst, der schon seit 11 Jahren beim Dana Cup im Einsatz ist. Gemeinsam mit einer kleinen Gruppe von Kollegen hat er zu diesem Thema gerade eine kleine Forschungsarbeit veröffentlicht, deren Daten zum Dana Cup sich auf den Zeitraum von 2012 bis 2014, bzw. drei Jahre in der Geschichte des weltweit drittgrößten Jugendfußballturniers, beziehen.
„Aufgrund der Untersuchung können wir zwar einige Fakten zusammenfassen, aber wir benötigen weitaus mehr Daten um die Art und Umfang der Sportschäden im Detail erfassen zu können", sagt Peter Agger, der sich selbst eingehend mit den Datenauswertung beschäftigt hat.
„In Dänemark sind die Ärzte zur Datenhebung selbst während des Dana Cups gesetzlich verpflichtet, weshalb uns zu diesem Thema auch alle relevanten Angaben vorliegen. Da hieß es einfach sich von A nach B durcharbeiten. Aufgrund dieser Daten können wir feststellen, dass die Mädchen sich generell öfter verletzten als die Jungs. Auf alle Fälle sind die eher ins MASH-Zelt gegangen als die Jungs. Die Unterschiede in der Muskel -, Bänder - und Knochenstärke zwischen Mädchen und Jung sind wissenschaftlich belegt. Die physiologischen Unterschiede könnten vielleicht auch die unterschiedlichen Verletzungsfrequenzen zwischen Mädchen und Jungen bedingen. Es könnten aber auch kulturelle Ursachen haben, da es bewiesen ist, dass Frauen viel eher als Männer einen Arzt aufsuchen, was ja vielleicht auch bei Mädchen und Jungs zutrifft", unterstreicht Peter Agger, der auch feststellen konnte, dass zum Turnierende verstärkt Sportschäden auftreten als zu Beginn des Turniers.
„Wir wissen nicht genau warum das so ist, aber die Spieler könnten zunehmend müde sein oder aber je weiter es die Mannschaft im Wettbewerb schafft umso mehr bringen sich die Spieler ein, um hier sportlichen Erfolge zu erzielen. Letztendlich treten dann verstärkt Verletzungen auf ", vermutet der Arzt.
„ Das Forschungsprojekt läuft daher weiter, um die Daten der ersten drei Jahre weiter zu ergänzen. Selbstverständlich fließen die Erkenntnisse dieser ersten Studie direkt in die Vorbereitungen zum nächsten Turnier, um noch eine bessere und schnellere Behandlung leisten zu können. Treffen wir zum Beispiel verstärkt auf Fuß- und Knieverletzungen im Verhältnis zu Arm- und Schulterverletzungen, benötigen wir halt eher Gehhilfen als Armschlingen. Durch die fortlaufende Studie haben wir auch die Möglichkeit noch weitere sportmedizinische Aspekte mit einzubeziehen. Wir könnten uns auf spezifische Verletzungstypen konzentrieren, aber im MASH-Zelt werden nicht nur ausschließlich Sportschäden versorgt sondern alle möglichen Krankheitsbilder treten hier auf. Wenn so viele Jugendlichen auf einem relativ kleinen Gebiet gesammelt sind, kommt es vielleicht gezielt zu Krankheiten und Schäden", überlegt Peter Agger und so werden über weitere 2 bis 3 Jahren Daten ausgewertet, um den Fragen zur Art und Umfang der Verletzungen beim Fußballturnier weiter auf der Spur zu kommen.